Weisheitszähne: Alles, was du wissen musst

Weisheitszähne sind ein spannendes Thema in der Zahnmedizin. Viele Menschen haben schon von ihnen gehört oder sogar Probleme mit ihnen gehabt. Besonders im Herbst und Winter, wenn der Körper oft geschwächt ist, können Beschwerden durch Weisheitszähne verstärkt auftreten. Doch was genau sind Weisheitszähne, warum haben wir sie überhaupt, und wann müssen sie entfernt werden? In diesem Beitrag klären wir diese Fragen und geben hilfreiche Tipps rund um die Weisheitszahnentfernung.

Was sind Weisheitszähne?

Weisheitszähne sind die hintersten Backenzähne (Molaren) im menschlichen Gebiss. Sie sind die letzten Zähne, die durchbrechen, meist im Alter zwischen 17 und 25 Jahren. Der Name "Weisheitszähne" kommt daher, dass sie erst in einem Alter erscheinen, in dem der Mensch bereits mehr Lebenserfahrung gesammelt hat.

Aber nicht jeder Mensch hat Weisheitszähne. Während die meisten Menschen vier Weisheitszähne haben (je einen in jeder Ecke des Mundes), gibt es auch Fälle, in denen weniger oder sogar gar keine Weisheitszähne angelegt sind. Dies hängt mit der Evolution zusammen: Früher hatten unsere Vorfahren eine andere Ernährung mit vielen rohen, harten Lebensmitteln, die mehr Kaufläche benötigten. Mit der Entwicklung der modernen Ernährung und Kochtechniken wurden starke Backenzähne weniger wichtig, sodass sich die Anzahl der Weisheitszähne im Laufe der Evolution reduziert hat.

Symptome beim Durchbrechen der Weisheitszähne

Wenn Weisheitszähne durchbrechen, kann dies mit verschiedenen Symptomen einhergehen. Typische Anzeichen sind:

• Schmerzen oder Druckgefühl im hinteren Bereich des Kiefers
• Schwellungen und Rötungen des Zahnfleisches
• Schwierigkeiten beim Öffnen des Mundes
• Kopfschmerzen oder Ohrenschmerzen
• Entzündungen oder Eiterbildung bei Platzmangel

In manchen Fällen verläuft der Durchbruch jedoch völlig unbemerkt, wenn die Weisheitszähne genügend Platz haben und sich harmonisch in die Zahnreihe einfügen.

Wann und warum müssen Weisheitszähne entfernt werden?

Nicht jeder Weisheitszahn muss zwangsläufig gezogen werden. Ob eine Entfernung notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren ab:

• Platzmangel: Wenn nicht genügend Platz im Kiefer vorhanden ist, können Weisheitszähne andere Zähne verschieben oder sich schief ins Zahnfleisch drücken.
• Teilweise Durchbrüche: Weisheitszähne, die nur teilweise durchbrechen, können Entzündungen und Infektionen verursachen.
• Karies und Zahnfleischerkrankungen: Da Weisheitszähne oft schwer zu reinigen sind, entstehen dort häufig Karies oder Zahnfleischerkrankungen.
• Zystenbildung: In manchen Fällen können sich Zysten um die Weisheitszähne bilden, die den Kieferknochen schädigen.
  Ob eine Entfernung notwendig ist, entscheidet der Zahnarzt oder Kieferchirurg nach einer Untersuchung und Röntgenaufnahme.

Tipps vor und nach einer Weisheitszahnentfernung

Vor der OP: Vor dem Eingriff solltest du mit deinem Zahnarzt besprechen, ob eine Vollnarkose oder eine lokale Betäubung für dich die beste Wahl ist. Plane einige Tage Ruhe nach der Operation ein, um deinem Körper die notwendige Zeit zur Erholung zu geben. Iss vor dem Eingriff eine nahrhafte Mahlzeit, da du danach für eine Weile nur eingeschränkt essen kannst.

Nach der OP: Unmittelbar nach dem Eingriff ist es wichtig, die betroffene Stelle zu kühlen, um Schwellungen zu reduzieren. Halte dich an weiche Nahrungsmittel wie Suppen, Joghurt oder Brei, um die Wunde nicht zu belasten. Verzichte auf heiße Getränke, Kaffee, Alkohol und das Rauchen, da diese die Wundheilung beeinträchtigen können. Spüle den Mund vorsichtig mit lauwarmem Wasser aus, aber vermeide in den ersten 24 Stunden starkes Spülen, um Nachblutungen zu verhindern. Um Schwellungen zu minimieren, empfiehlt es sich, mit leicht erhöhtem Kopf zu schlafen.

Sollten nach der OP starke Schmerzen, anhaltende Blutungen oder Fieber auftreten, ist es ratsam, umgehend den behandelnden Zahnarzt aufzusuchen.

Fazit

Weisheitszähne sind ein Relikt der Evolution und können sowohl nützlich als auch problematisch sein. Während einige Menschen sie ohne Beschwerden behalten können, ist für andere eine Entfernung notwendig. Wer gut vorbereitet ist und die richtige Nachsorge beachtet, kann eine Weisheitszahnentfernung meist problemlos überstehen.