DAS ZAHNWERK

Zahnarzt Delyan Kukurinkov
Praxisinhaber

Kristina Nirschl*
Dr. Nicola Schlee-Estner*

Hafnersmarkt 7
91801 Markt Berolzheim

*Angestellte Zahnärztin

Die Verdauung und der Mund

01.01.2022

Die Verdauung beginnt bereits im Mund.

Es ist nicht nur wichtig darauf zu achten, was man für Nahrungsmittel zu sich nimmt, sondern auch, wie diese im Mund verarbeitet werden. Was vielen nicht bewusst ist:
Das Verdauungssystem beginnt nicht erst im Magen oder Darm, sondern bereits mit dem ersten Bissen im Mund. Viel zu oft wird gierig Essen aufgenommen und „heruntergeschlungen“, ohne die Nahrung ausreichend zu kauen.

Das kann unter anderem folgende Auswirkungen haben:

- Übermäßiges essen
- Völlegefühl
- Magenschmerzen
- Verdauungsprobleme
- Übergewicht

„Da läuft einem direkt das Wasser im Mund zusammen.“

Ein wichtiger Schritt der Nahrungsverarbeitung beginnt aber noch bevor das Essen im Mund landet. Wenn wir etwas „Schmackhaftes“ sehen, oder auch nur daran denken, wird dem Gehirn signalisiert, dass Essen zur Verfügung steht. Diese Information wird an die Speicheldrüsen weitergeleitet und somit beginnt die Produktion des Speichels, der ein wichtiger Bestandteil für die Weiterverarbeitung der Nahrung im Mund ist.

Gut gekaut ist halb verdaut. Was passiert beim Kauen?

Die Zähne haben die Aufgabe das Essen ausreichend zu zerkleinern.
Durch die ständige Kaubewegung wird der Speichelfluss angeregt. Dadurch wird die Nahrung feucht und breiig und somit gleitfähiger. Die Enzyme im Speichel tragen dazu bei, dass Vitamine/Mineralien der Nahrung gelöst und die Verdauung von Kohlenhydraten beginnt. Somit wird das Essen im Mund nicht nur „rutschfähig“ zum Weitertransport in den Magen gemacht, sondern ein Teil der Nahrung wird bereits verwertet.
Je kleiner und „breiiger“ die aufgenommen Nahrung im Mund verarbeitet wurde, desto weniger Energie muss der Magen für die Umwandlung aufwenden.

Was bringt ein ausführliches Kauen?

Ausreichendes Kauen kann eine wirkungsvolle Alternative zu diversen Diäten sein. Im Körper stellt sich frühestens nach 15 Minuten ein Sättigungsgefühl ein. Isst man durch ausreichendes Kauen langsamer nimmt man automatisch weniger zu sich. Das Sättigungsgefühl entwickelt sich im Magen und signalisiert dem Gehirn, dass gerade genug verdaut wird und das System alle Hände voll zu tun hat.

Durch gründliches Kauen wird auch weniger Luft bei der Nahrungsaufnahme geschluckt und somit bleibt das unangenehme Völlegefühl nach der Mahlzeit aus.

Langsames Essen und intensives Kauen ist im Übrigen nicht nur gut für das Sättigungsgefühl und die Verdauung. Ein weiterer Effekt ist, dass man auch viel besser die einzelnen Aromen wahrnehmen kann. Zum Beispiel schmeckt ein herzhaftes Brot süß, wenn man lange genug kaut, da sich die Stärke aufspaltet. Wer zu schnell isst, kann diesen Effekt nicht bemerken.

Auch die Durchblutung im Kopf wird durch ausführliches Kauen gefördert, da die Kopfmuskeln beim Kauen gestärkt werden. Nebenbei wirkt sich das Kauen positiv auf das Nervensystem aus und trägt gleichzeitig zum Stressabbau bei.

Wie kaut man richtig?

  •  Überladen Sie Ihren Löffel nicht.
  • Schließen Sie mit dem Essen im Mund Ihre Lippen und beginnen Sie zu kauen.
  • Die Zunge sollte das Essen hin und her bewegen und Ihr Kiefer sollte sich leicht drehen.
  • Langsam kauen und bei jedem Bissen mindestens bis 25 zählen. Je nach Art des Lebensmittels wird mehr oder weniger Zeit benötigt.
  • Sobald der „Bissen“ eine breiige Textur hat, können Sie schlucken.

Warum ist Kauen Gesund und gut für die Zähne?

Durch die gleichmäßige, sich wiederholende Belastung werden Zähne, Zahnfleisch und Kiefer besser durchblutet und gestärkt. Dadurch können die Zellen im gesamten Mundbereich besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden und Abfallprodukte können durch die gesteigerte Durchblutung und die Kaubewegung leichter abtransportiert werden.

Sie haben Fragen bezüglich dieser Thematik? Dann sprechen Sie uns jederzeit an. Wir sind gern für Sie da und freuen uns heute schon auf Sie.